Das Kitzbüheler Projekt
Weniger Engerlinge durch mikrobielle Milieusteuerung
Engerlinge sind Käferlarven, die Wurzeln fressen und so die Pflanzen und das Grünland schädigen.
Der Klimawandel verstärkt den Stress für Boden und Pflanze. Dieser Stress schwächt die Wurzeln und verschlechtert das Bodenmilieu, u.a. unter verstärkter Bildung von freien Sauerstoff-Radikalen, was zu weiterer, unerwünschter Oxidation im Boden führt. In dieser strukturellen Schwäche scheint Engerling leichter seine Nahrung aufnehmen zu können.
Die Schäden in Österreich und Bayern sind regional teils beträchtlich.
Und so werden Sie die Schädlinge auf natürliche Weise wieder los:
Gegenmaßnahmen bisher nur von begrenztem Nutzen.
Es gibt derzeit ein ganzes Bündel an möglichen Gegenmaßnahmen: So wird Grünland neu angelegt, Pilzgerste in den Boden gelegt, der Boden belüftet oder Insektennetze gespannt. Letztere Maßnahme ist derzeit mit ca. 75-90% noch am wirksamsten. Aber letztlich taucht der Engerling dann zeitversetzt wieder auf. Ältere Bauern halten es auch gern mal mit der Weisheit: „Der Engerling kommt, der Engerling geht“ und setzen damit auf die Zeitkarte.
Verändertes Milieu als Ursache
Leben im Boden wird über Milieus gesteuert, einem Zusammenspiel aus Bakterien, Pilzen, Viren sowie der Bodenaktivität und dem Stresslevel des Bodens und der Pflanze. Mit Redoxpotentialen sind diese Milieus sehr gut und relativ einfach messbar:
Steuerung der Lebensprozesse
Jede Zelle (Boden, Mensch, Tier, Pflanze) wird über Redoxpotentiale (und nur sehr begrenzt über den pH) gesteuert. Niedrige Redoxpotentiale binden freie, aggressive Sauerstoffradikale, reduzieren den Pflanzenstress und verbessern das Wachstum sowie die Lagerfähigkeit und sogar den Mineralgehalt. Hohe Redoxpotentiale weisen auf gestörte und geschwächte Systeme hin. Konventionell bewirtschaftete Böden zeigen Redoxpotentiale tendenziell von 500-600 mV, ökologisch bewirtschaftete liegen bei 450-400 mV. Diese niedrigeren Werte sind ein Beleg für gesündere Bodenstrukturen.
Es gibt nun eine Vielzahl von Lebewesen, die bestimmte Redoxwerte bevorzugen und man hierüber gezielt unerwünschte Eindringlinge entfernen kann. Dieses Phänomen ist übrigens auch für viele Clostridien-Arten (C.perfringens, C.botulinum, etc) belegt. Die Entfernung von Engerlingen aus dem Boden funktioniert nach dem gleichen Prinzip und ist glücklicherweise sehr einfach in der Handhabung.
Vulkansand zur Steuerung der Redoxprozesse
Basisch-silikatischer Vulkansand eignet sich sehr gut zur Steuerung der Redoxprozesse im Boden. Wir empfehlen den Vulkansand aus Kitzbühel („Sandilit“), weil er auch zu den mineralreichsten Vulkansanden in Europa zählt und sich durch günstige Siliciumgehalte von ca. 50% auszeichnet.
ANWENDUNGSEMPFEHLUNG
Um die gewünschte Wirkung zur Bekämpfung von Engerlingen oder Drahtwürmern zu erzielen, muss die Anwendung hochdosiert, mit 10 to/ha Sandilit medium Vulkansand, erfolgen.
Dieser Vulkansand ist über den örtlichen Landhandel erhältlich.
Die Anwendung sollte im Herbst oder im Frühjahr erfolgen und über 3 Jahre, mit weiteren Gaben von 3 to/ha zur Stabilisierung des Milieus, fortgesetzt werden.
Erfolgsaussichten
Bei einem Befall mit Engerlingen oder Drahtwürmern können Sie meist mit einem Erfolg binnen einer Vegetationsperiode rechnen. Die Einsatzmenge entscheidet über den Erfolg. Sie müssen unbedingt eine Mindestmenge von 10 to/ha beachten! Anwenderbeobachtungen zeigen, dass der Befallsdruck durch diese Maßnahme um ca. 75-90% nachläßt.
Mit dieser Gabe fördern Sie zugleich die Verbesserung der Struktur Ihres Grünlands: Klee wächst ohne Nachsaat nach, vorhandene Lücken schließen sich, das Grünland erhält verbrauchte Mineralien zurück und die Anteile von Gräsern, Kräutern und Klee wird wieder ausgewogener, im Sinne einer besseren Grundfutterverzehrsleistung
(bis zu 15% mehr).